Pressemitteilung zu Vorwürfen der Stadt Ravensburg hinsichtlich illegalem Rutenfest

Die Stadtverwaltung kann sich einen guten Teil der jetzt entstanden Situation selbst zuschreiben. Sie hat sich autonom dazu entschieden, am Rutenfest -Wochenende maximal restriktiv gegen die eigene Bevölkerung vorzugehen. Von einem freiwilligen Verzicht kann keine Rede sein. Gastronomen und Trommlergruppen wurden massiv unter Druck gesetzt. Dass dies auch anders geht, zeigt Biberach. Je größer die Enttäuschung über die entgangenen Festtage, umso deutlicher fällt wohl auch das Unverständnis über eine zeitgleich stattfindende Demonstration aus. Damit war zu rechnen.

Entweder unsensibel oder bewusst heizt die Stadtverwaltung diese Stimmung durch die Veröffentlichung auf ihrer eigenen Website weiter auf. Dies ist überflüssig und ungebührlich. Es steht einer kommunalen Verwaltung schlicht und ergreifend nicht zu, Veranstalter einer Demonstration in irgendeiner Form, sei es auch nur hinsichtlich ihrer Terminwahl, zu „verurteilen“.

Minister Seehofer hatte auf einer „Regierungsseite“ im Internet eine Partei als »staatszersetzend« bezeichnet. Erst das BVerfG musste ihm vermitteln, dass er hier wegen Verletzung der „staatlichen Neutralität“ unrechtmäßig gehandelt hat. Die Stadtverwaltung würde die Demonstration am liebsten verbieten, was den durchschlagenden Beweis dafür bietet, wie wichtig die Demonstrationen für die Grundrechte sind.

Ohne das Grundgesetz und ohne das BVerfG könnten derzeit keine Demonstrationen stattfinden, da die “Verwaltungsbehörden“ Demonstrationen rechtswidrigerweise verboten hatten.

Vielleicht erinnert sich der Oberbürgermeister der Stadt Ravensburg einmal daran, dass er Verwaltungschef der gesamten Bürgerschaft ist, auch derjenigen, die – in Übereinstimmung mit zahlreichen, auch international anerkannten – Wissenschaftlern die »Maßnahmen« der Regierung mit sehr guter Begründung als falsch ansehen.

Die Letalitätsquote des Virus liegt irgendwo zwischen 0,12 % und 0,36 % und damit erfreulicherweise weit unter der Gefährlichkeit von zahlreichen weiteren, leider noch viel schlimmeren Erkrankungen.

Viele Virenerkrankungen gibt es bereits seit Hunderten von Jahren und es besteht derzeit leider kein Grund zur Hoffnung, dass dieses Virus uns nicht auch für lange Zeit begleiten wird – selbst wenn wir ab sofort lebenslang Masken tragen, alle Fußballspiele und alle Heimatfeste ausfallen lassen würden.

Freunde der Demokratie sollten sehr aufmerksam werden, wenn Teile der Bürgerschaft, die ein Grundrecht (!) wahrnehmen, von der Presse und der Verwaltung als »verantwortungslos und rücksichtslos« bezeichnet werden.

Von da bis zur Veröffentlichung der Namen der Demonstrationsteilnehmerschaft, um sie dem Hass der angeblichen oder tatsächlichen „überwältigenden“ Mehrheit der Bevölkerung auszusetzen, ist es nur noch ein kleiner Schritt.

Freundliche Grüße
RV-Jetzt.de und Querdenken 751

Antwort auf Kommentar SZ 17.07.2020

Guten Tag Herr Hautumm,
soeben bot sich mir die Möglichkeit, Ihren Artikel in der SZ zu lesen. Ich staune, was hier unterschwellig scheinbar an aufgestauter Wut bei Ihnen vorhanden ist. Wut gegen die, die Mut beweisen und kämpfen, Woche für Woche, für ein freies Leben in einem vermeintlich freiem Land. Die ersten Worte ihres Artikels sind bezeichnend für das, was aktuell in diesem Land los ist: Verbote! Absperrungen! und vor allem Dingen eine Menge Hinterzimmerdiplomatie! So etwas braucht es wohl aktuell, um die Menge „in Schach zu halten“. Das ist mehr als traurig, dass es so weit kommen musste in diesem Land.

Und das alles für was? Bei insgesamt 202.000 Erkrankten und einer Genesungsrate von knapp 95% haben wir deutschlandweit nur noch 15.000 aktuell Erkrankte. Oder möchten wir sie als „Infizierte“ bezeichnen? Klingt irgendwie furchteinflößender und würde dem Stil der SZ doch mehr entsprechen. Hätte die Stadt Ravensburg hier nicht die aktuellen Zahlen heranziehen können? Laut Südkurier von heute gibt es im Kreis Ravensburg ganze 11 Fälle von Covid 19, die aktuell noch nicht genesen sind. 11! Bei 280.000 Einwohnern im Landkreis Ravensburg. Da ist es natürlich eine logische Folge, das Rutenfest gänzlich abzusagen und den Menschen jegliche Freude zu nehmen. Die Stadt abzusperren und Polizeikräfte dazu einzusetzen, Eintrittskontrollen in öffentlichen Raum durchzuführen. Ich meine mich zu erinnern, so etwas gab es noch nicht mal in der DDR.

Anstatt ein vernünftiges Hygienekonzept zu erarbeiten, geht man den Weg des geringsten Aufwandes und sagt das Rutenfest ab. Anstatt hier für und mit den Bürgern einen guten Weg zu gehen, beschwert man sich über die Menschen, die seit Wochen, ja gar Monaten für ihre Freiheit und Grundrechte auf die Straße gehen.
Und zum Glück hat die Stadt Ravensburg hier keine Handhabe, dagegen vorzugehen. Wenigstens bleibt uns allen so noch ein wenig Selbstbestimmung und wir müssen uns hier nicht gängeln lassen von der Willkür der städtischen Bediensteten und Politiker, die von unseren Steuergeldern ihren Lebensunterhalt bestreiten. Sie schreiben im Artikel, ich zitiere„ Die Stadt ärgert diese Veranstaltung sehr, nachdem alle Anstrengungen unternommen wurde (Anmerkung: hier fehlt ein n, hätte wurden heißen müssen), um geplante größere Events zum Rutenfest zu verhindern…“ Wie schon oben erwähnt, hätte die Stadt Ravensburg diese Anstrengungen mal lieber dahingehend unternommen, dass man ein vernünftiges Hygienekonzept erarbeitet hätte. Denn dann wäre eine reduzierte Veranstaltung sicher möglich gewesen. An vielen großen Plätzen hätte man kleinere Einzelevents durchaus durchführen können, ohne das ein Abstandsproblem entstanden wäre. Immerhin findet das Rutenfest unter freiem Himmel statt und auch Herr Drosten hat schon früh erkannt, man mag es kaum glauben, dass hier die Aerosole nicht so das Problem sind, sie werden sozusagen vom Windeverweht. Das klingt nun schon fast romantisch.

Ihr eigener Kommentar zum eigenen Artikel ist dann aber der krönende Abschluss für mich gewesen beim lesen des Artikels. Ich darf nochmals zitieren „Die Ravensburger, vor allem die Trommler, die Schüler und deren Eltern, werden es aushalten müssen….“. Ich glaube, lieber Herr Hautumm, die Schüler haben aktuell ganz andere Dinge „auszuhalten“. Der Wegfall eines Umzuges durch die Stadt oder eines Festes ist hierbei das kleinste Problem. Die Schüler werden in den Schulen aktuell mit mehr als spärlichem Unterricht ruhig gestellt. Keine Ausflüge, kein Landschulheim, keine Feierlichkeiten, die Schüler haben nichts mehr, was ihnen in irgendeiner Form Freude bringen kann. Mundschutz in den weiterführenden Schulen,abstruse Wegmarkierungen in den Gängen, Einbahnstraßensystem, Abstandsgebote und und und. Und Sie glauben, das schlimmste Ärgernisfür die Jugendlichen ist der Wegfall des Rutenfestes? Sehr kurz gedacht!

Wenn man die Alten und Schwachen, also unsere Risikogruppe schützen möchte, hätte man die doch einfach bitten können, dem Rutenfest fern zu bleiben. Was wäre hier das Problem gewesen? Die Polizei hätte doch Ausweiskontrollen durchführen können und so den über 60-jährigen einfach den Einlass zum Festplatz verwehren können. Mit genau den Erklärungen, die man nun den Gesunden gibt „wir wollen euch nur schützen“. Das wäre Solidarität. Solidarität derer, die seit Monaten von uns Gesunden geschützt werden, für die wir uns seit Monaten verbiegen und für die hier die Gesunden mit einer Mund-Nasenbedeckung gefoltert werden.

Ich habe leider die Hoffnung aufgegeben, dass die regionalen und auch überregionalen Zeitungen noch ordentlichen Journalismus betreiben. Leider ist Ihr Artikel mal wieder ein Paradebeispiel für die Art und Weise, wie systemgesteuert der Journalismus in Deutschland ist. Ich wünsche Ihnen dennoch ein schönes Wochenende und wer weiß, vielleicht treffen wir uns ja am Rutenfestwochenende an der Oberschwabenhalle.

Freundliche Grüße

RV-Jetzt.de und Querdenken 751